Veröffentlicht am: 16.06.2020.

Autor: eda

5 Wege, um Ihr Kind vor Cybermobbing zu schützen

Das Internet hat unser Leben auf unterschiedliche Weise verbessert, jedoch sind durch das Internet auch viele unerwartete Probleme entstanden. Cybermobbing ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür und es ist etwas, was Eltern nicht ignorieren dürfen. Cybermobbing ist heutzutage mehr denn je ein ernstes und sehr häufiges Problem. Im digitalen Raum gibt es alle möglichen Arten, in Cybermobbing verwickelt zu werden. Kinder nutzen das Internet, um zu lernen, Kontakte zu knüpfen und Spiele zu spielen. Somit sind sie die meiste Zeit online. Die Täter wissen das nur allzu gut, und sie wissen auch, dass sich Kinder oft ohne Aufsicht im digitalen Raum bewegen. Es sollte daher nicht überraschen, dass sich Anti-Mobbing-Kampagnen nicht mehr um Mobbing auf dem Spielplatz, sondern um Mobbing im Internet und in der digitalen Welt drehen. Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing wird als Online-Verhalten definiert, durch das andere Menschen belästigt und verletzt werden. Die Täter von Cybermobbing schikanieren, bedrohen und bedrängen ihre Opfer, indem sie digitale Technologien verwenden. Cybermobbing tritt in vielen Formen auf und schließt Folgendes mit ein:

  • Das Schikanieren einer anderen Person.
  • Den Umstand vorzugeben, jemand anderer zu sein.
  • Das Posten persönlicher Daten einer anderen Person.
  • Das Teilen von Fotos einer anderen Person, ohne deren Erlaubnis.
  • Die Veröffentlichung eines Blogs oder einer Website über eine andere Person.
  • Das Posten von Videos im Internet von realen Mobbingsituationen.

Das Verstörendste daran ist, dass so gut wie jeder Opfer von Cybermobbing werden kann. Zum Glück gibt es Maßnahmen, die Sie als Eltern ergreifen könne, um das Risiko für Ihr Kind, Opfer von Cybermobbing zu werden, minimieren können. Und es gibt Schritte, die Sie befolgen können, um potenzielle Probleme im Keim zu ersticken.

Welche Auswirkungen hat Cybermobbing?

Da Cybermobbing im virtuellen Raum und nicht „im echten Leben“ stattfindet, werden die Auswirkungen, die Cybermobbing auf die Opfer haben kann, von manchen heruntergespielt. Cybermobbing sollte aber sehr wohl ernst genommen werden, ebenso wie andere Formen „traditionellen“ Mobbings.

Die Auswirkungen von Cybermobbing können vielfältig sein und sollten von Eltern nicht ignoriert werden. Kinder fühlen sich oft machtlos und haben Angst, da sie online gemobbt werden, tagsüber und nachts, und sie die Täter oft nicht kennen. Da die Täter dazu neigen, private und manchmal sogar falsche Informationen über ihre Opfer zu teilen, können sich Kinder schutzlos und gedemütigt fühlen, was sich auf ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl auswirken kann.

Kinder, die Opfer von Cybermobbing sind, können sich wertlos und deprimiert fühlen. Depressionen können dazu führen, dass Kinder das Interesse an Sachen verlieren, die sie zuvor gemocht haben, und dass sie sich isolieren. Dies kann so weit gehen, dass sie versuchen zu vermeiden, in die Schule zu gehen, aus Angst, jenen, von denen sie gemobbt werden, zu begegnen. Bei einigen können sogar körperliche Symptome wie häufige Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und eine Reihe an stressbedingten Krankheiten auftauchen.

Cybermobbing hat nicht nur für die Opfer negative Folgen, sondern stellt auch für ihre Eltern eine schlimme Situation dar. Oft machen es Eltern noch schlimmer, indem sie ihren Kindern verbieten, digitale Technologien zu nutzen, weil sie hoffen, das Cybermobbing dadurch zu beenden. Durch eine solche Vorgehensweise stellen sie aber mehr Schaden an, als dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun.

Wie können Eltern richtig reagieren?

Wie alle Eltern möchten auch Sie nicht, dass Ihr Kind Opfer von Cybermobbing wird. Zum Glück gibt es Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko, dass dies geschieht, deutlich zu minimieren.

1. Seien Sie technisch versiert

Ohne die Werkzeuge und Techniken zu kennen, die Cybermobbing-Täter verwenden, ist es nicht einfach, Cybermobbing zu erkennen. Auch wenn Sie die Websites und die Kanäle der sozialen Netzwerk, die Ihr Kind besucht, nicht interessieren, zahlt es sich aus, diese nicht nur kennenzulernen, sondern auch selbst zu benutzen. Das verlangt von Ihnen, dass Sie sich damit auseinandersetzen, und stellt eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, dies mit Ihrem Kind gemeinsam zu tun, so dass es zur Abwechslung Ihnen etwas beibringen darf. Setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind an den Computer und lassen Sie Ihr Kind Ihnen seine liebsten Websites und sozialen Medien zeigen. Scrollen Sie gemeinsam durch unterschiedliche Arten von online Aktivitäten und bitten Sie Ihr Kind, Ihnen unbekannte Wörter und Abkürzungen zu erklären. Bekommen Sie ein Gespür dafür, wie jede Website funktioniert und wie Kinder miteinander kommunizieren. Fragen Sie Ihr Kind, warum diese Websites so beliebt sind und warum es eine diese Sites gerne verwendet. Wenn Ihr Kind weiß, dass Sie sich mit den Websites auskennen, die es besucht, wird es in Zukunft, sollten sich Probleme ergeben, gerne Ihren Rat suchen.

2. Bringen Sie Ihrem Kind digitale Umgangsformen bei

Cybermobbing beginnt oft, wenn Kinder im Internet falsche Umgangsformen besitzen und sich im Internet unklug verhalten. Erklären Sie Ihrem Kind, dass nur, weil man im Internet nicht von Angesicht zu Angesicht kommuniziert, es auf seine Höflichkeit nicht verzichten darf. Sagen Sie ihm, dass Sie von ihm erwarten, sich immer höflich und respektvoll zu verhalten. Verbieten Sie ihm andere zu hänseln, zu fluchen und beleidigende Aussagen zu machen. Erklären Sie ihm, dass Sie von ihm erwarten, andere auch online respektvoll zu behandeln, wie es dies auch tun würde, wenn es jemandem gegenübersteht. Bringen Sie Ihrem Kind bei dass das Posten von unkorrekten Informationen über andere Menschen falsch ist. Bitten Sie es, darüber nachzudenken, wie es sich fühlen würde, wenn jemand so etwas über ihn veröffentlichen würde. Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es äußerst wichtig ist, vorsichtig zu sein, wenn man etwas im Internet postet. Erinnern Sie Ihr Kind daran, dass wenn es auf den „Send“- oder „Post“-Button klickt, alles Mögliche passieren kann. Raten Sie ihm, dass es Informationen immer überprüft, bevor es etwas postet, und somit sicherstellt, dass das, was es geschrieben hat, nicht von jemand anderem falsch interpretiert werden kann. Und nicht zuletzt, erinnern Sie Ihr Kind daran, Geheimnisse, die ihm anvertraut wurden, zu wahren, und dass das Teilen von Geheimnissen im Internet eines der verletzendsten Dinge ist, die es tun kann.

3. Beaufsichtigen Sie die Computerzeit Ihres Kindes

Wenn Ihr Kind das Gefühl hat, dass niemand seine Online-Aktivitäten beaufsichtigt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es im Internet gemobbt wird oder selbst mobbt. Wählen und verfolgen Sie die Strategie der Beaufsichtigung und des Eingreifens. Stellen Sie den Computer Ihres Kindes in einen zu Hause für alle verwendbaren Raum und beschränken Sie die Verwendung von Smartphones und anderen mobilen Geräten auf den allgemeinen Bereich des Hauses. Stellen Sie klare Regeln zum Verhalten im Internet auf und erinnern Sie Ihr Kind regelmäßig an diese Regeln. Es sollten zum Beispiel nie Informationen, mit denen man es identifizieren könnte, an Fremde im Internet weitergeben, wie etwa seinen Vor- und Nachnamen, den Namen seiner Schule, den Wohnort, die Adresse, die Telefonnummer oder andere Daten. Erinnern Sie Ihr Kind daran, dass es sein kann, dass sich jemand als Freund ausgibt, auch wenn er keiner ist. Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es auf furchtbare Nachrichten oder eine andere Art von Beleidigung nicht antwortet, sondern Ihnen diese zeigt. Helfen Sie Ihrem Kind seine Social Media-Accounts und andere Profile einzurichten und achten Sie darauf, dass Sie alle Passwörter kennen. Fügen Sie Ihr Kind auf allen Websites als Freund hinzu und beaufsichtigen Sie seine Aktivitäten auch auf diese Art. Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie sich das Recht vorbehalten, Posts, E-Mails, SMS und andere Arten der digitalen Kommunikation jederzeit zu lesen. Überlegen Sie sich auch, ob Sie Online-Konversationen und Online-Chats nur dann erlauben, wenn ein verantwortlicher Erwachsener anwesend ist.

4. Sprechen Sie über die Grenzen

Stellen Sie Grenzen und einen klaren Plan für das Verhalten im Internet auf und stellen Sie sicher, dass die ganze Familie mitmacht. Eine großartige Idee ist es, eine Altersgrenze für gewisse Websites festzulegen. Manche Eltern lassen ihre Kinder zum Beispiel erst ab 13 Jahren eine Social Media-Website, wie dies Facebook ist, verwenden. Wenn Sie diesen Weg wählen, erklären Sie Ihrem Kind, wieso Sie es tun. Überprüfen Sie auch regelmäßig die Liste der Websites, die Ihr Kind verwenden darf und erklären Sie ihm, wieso gewisse Websites tabu sind. Erinnern Sie Ihr Kind daran, was es teilen darf und was nicht. Dies ist vor allem auch deshalb wichtig, da manche Schulen und Arbeitgeber heutzutage die Profile in den sozialen Medien konsultieren, bevor sie die Entscheidung treffen, jemanden anzunehmen oder einzustellen. Lassen Sie die digitalen Technologien für Sie arbeiten, um das Risiko von Cybermobbing zu minimieren. Kindersicherungssoftware, Internetfilter und Browser-Add-on können Ihnen dabei helfen. Ziehen Sie auch in Betracht, Social Media-Überwachungssoftware und Apps für Mobiletelefone einzusetzen. Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, mit Ihnen über seine Online-Aktivitäten zu sprechen und versichern Sie ihm, dass es keine Privilegien verliert, wenn es Ihnen meldet, wenn es zu Cybermobbing kommt. Indem Sie Ihrem Kind zeigen, dass Sie es zuverlässig unterstützen, werden Sie tun, was Sie nur können, um sicherzustellen, dass Ihr Kind zu Ihnen kommt, wenn es Hilfe braucht.

5. Reagieren Sie richtig im Falle von Cybermobbing

Falls Ihr Kind Opfer von Cybermobbing wird, weisen Sie es an, nicht direkt oder sofort zu antworten, und tun Sie dies auch selbst nicht. Sobald ein Problem auftaucht, schließen Sie alle vorhandenen Online-Accounts und erstellen Sie neue. Ändern Sie die Telefonnummer Ihres Kindes und beantragen Sie, dass diese nicht im Telefonbuch steht. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es den Täter auf den Social Media-Sites blockieren kann und bewahren Sie Kopien aller Nachrichten, E-Mail-Adressen und Usernamen auf, die vom Täter stammen oder die der Täter verwendet hat. Falls Ihrem Kind mit Belästigungen gedroht wird, melden Sie dies dem Webmaster und/oder der Schule. Falls dies über das Netzwerk zu Hause geschieht, melden Sie dies Ihrem Internetdienstanbieter. Falls das Mobbing in irgendeiner Art die Schule betrifft, melden Sie dies immer wieder dem Schuldirektor. Lassen Sie nicht locker und verlangen Sie einen schriftlichen Plan, der die Schritte, die die Schule unternimmt, enthält. Spielen Sie das Mobbing nicht herunter, indem Sie Ihrem Kind sagen, es soll es mit einem Achselzucken abtun. Überreagieren Sie aber auch nicht, indem Sie Ihrem Kind die Schuld geben oder es unfair bestrafen, indem Sie ihm verbieten, digitale Technologien zu nutzen. Sollte Ihr Kind Zeichen einer Depression oder andere Symptome zeigen, ziehen Sie in Erwägung, einen psychologischen Betreuer oder Arzt aufzusuchen.   Abschließende Bemerkungen

Heutzutage muss die Internetsicherheit eine entscheidende Rolle in den Hausregeln Ihrer Familie spielen. Cybermobbing zu vermeiden, ist ein laufender Prozess. Diskutieren Sie dieses Thema daher mit Ihrem Kind regelmäßig und führen Sie Beispiel aus dem realen Leben an, um zu zeigen, wieso das richtige Verhalten im Internet wichtig ist. Indem Sie Grenzen setzen und Ihre Erwartungen kommunizieren, schützen Sie Ihr Kind und helfen ihm dabei, dass die Erfahrungen, die es im Internet macht, angenehm, lehrreich und unterhaltsam bleiben.